Nullstelle

Adrien Gaumè, ein nomadisch lebender Butoka und Choregraph, beginnt seine zweistündige Performance im Korridor, abseits des Geschehens. Lediglich ein/e Zuschauer/in kann Gaumés Butoh-Tanz, der sich durch bedachtsame Bewegungen auszeichnet, durch das schmale Glasfenster der Eingangstür beobachten. Eine verspiegelte Brille raubt dem Tänzer die Sicht. Sein Blick wird nach außen verlagert, er spiegelt sich im Blick des/r Zuschauers/in wider und im Blick der Videokamera, die sein langsames Vortasten nach Außen festhält. Gaumés Tanz endet im Schaufenster, wieder sehend, aber nackt und doch verhüllt in der grellroten Projektion eines Dias und den sphärischen Klängen von The Strangers (Jakob Gnigler – Saxophon, Bernhard Geigl – Nord Piano, Stefan Voglsinger – Elektronik & Projektionen, Stefanie Zingl – Projektionen)

Druckfisch, aus Paris: Michael Sarcault kreiert aus Lettern eines Buchdruck-Setzkastens unser Logo mit vielen Zwiebelfischen*. Zur Nullstelle präsentiert Sarcault diese Satzschrift als Fassadenschriftzug und wird so zur permanenten Ausstellung.

* Als Zwiebelfische, oder Alburnus lucidus, werden jene Letter einer anderen Schriftart bezeichnet, die sich in einen Setzkasten verirren.

Jakob Gnigler konstruiert ein freistehendes Gerüst, auf dem drei 16mm Projektoren Platz finden, um die handbemalten Loops der kanadischen Filmemacherin Madi Piller in Szene zu setzen. Phintoo Khan und Gefion Gufler kochen duftendes Dal.

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